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Gefahren Eichenprozessionsspinner

Raupen-Dermatitis und Allergien durch den Eichenprozessionsspinner

Giftige Raupenhaare

Die Raupenhaare des Eichenprozessionsspinners stellen eine akute gesundheitliche Gefährdung für Menschen dar. Ab dem dritten Larvenstadium wachsen den Raupen sehr feine Brennhaare (Setae), die sich leicht von den Spiegeln lösen (schwarze Punkte auf dem Rücken). Durch Thermik können diese Brennhaare über Km weit getragen werden. Wenn dem Eichenprozessionsspinner seine Haut zu eng wird, häutet er sich in das nächste Stadium. Die Häutungsreste hängen meist an den After Fäden im Baum, hier wird davon ausgegangen das sich diese immer in den Nestern befinden, dies ist ein Irrglaube. Die alten Hüllen hängen voller Brennhaare im Baum, ein Großteil dieser Häute fällt zu Boden oder wedelt wochenlang im Baum umher, dadurch wird ein Großteil der Brennhaare abgeschüttelt und der Luft übergeben. Dauer der Gefährdung Die Gefährdung ist ganzjährig anzusehen, dabei gibt es aber Höhepunkte. Wir gehen hierzu mal den Zyklus durch, Schlupf im Mai, hier gehen nur Gefahren durch alte Nester aus. Erreichen des dritten Stadiums, Setae sehr fein, eine geringe Gefahr, mit Erreichen des 4 Stadiums Brennhaare (Setae) haben ihre schädliche Größe erreicht und flimmern umher. Hierbei werden die Brennhaare über Km getragen. Mit Anfang des Nestbaues beginnt die Gefahr weiter zu steigen. Je nach Größe können sich die Nester auch von Baum lösen und zu Boden fallen. Die Nester dürfen auf gar keinem Fall angefasst oder von Hunden beschnüffelt werden. Die Konzentration der Brennhaare ist in den Nestern am höchsten. Sie können bis zu 10 Jahren eine Gefahr bilden. Wanderungen durch Unterholz sind ebenso Risikobehaftet, durch das Umherwandern nehmen sie Unmengen an Brennhaare auf die langsam durch ihre Kleidung wandern.

Symptome einer Raupen-Dermatitis durch den Eichenprozessionsspinner

Die allergische Reaktion des Immunsystems kann sehr unterschiedlich ausfallen. Sofern sie betroffen sind steigen die Symptome mit Häufigkeit der Kontakte mit den Brennhaaren stetig an. Je mehr sie belastet werden je heftiger reagieren sie in der Regel. Zu den Symptomen gehören häufig Quaddel Bildung (Raupendermatitis), Hautrötung, leichte Schwellungen, Bläschen mit Eiterbildung. Häufig bilden sich Quaddeln am ganzen Körper. Reizungen an Mund und Nasenschleimhaut durch Einatmen der Haare können zu Bronchitis, schmerzhaftem Husten und Asthma führen Stichwort Lungen Bronchoskopie. Begleitend treten Allgemeinsymptome wie Schwindel, Fieber, Müdigkeit und Bindehautentzündung auf. Menschen, die auf Insektengift allergisch reagieren, können einen anaphylaktischen Schock erleiden. Aus unserer Erfahrung heraus ist ihr ganzer Körper bedeckt oder neigen sie zu Schwindel oder merken ihnen geht es langsam schlechter, warten sie nicht zu lange und kontaktieren sie ihren Arzt oder besser einen Rettungswagen.

Die Setae der Eichenprozessionsspinner-Raupen haben „Widerhaken“ (Widerhaken sind es nicht leider spricht jede Literatur davon, es sind eher Minipfeile mit Rosendornen, die sich nur in eine Richtung bewegen können.), sie enthalten das lösliche Eiweiß Thaumetopoein. Ihre Reizwirkung ist sowohl mechanisch durch ihre Form, im Auge kann es zu Beschädigung der Hornhaut führen, in den Schleimhäuten kann es zu mechanischen Reizungen kommen. Besonders betroffen sind dünne Hautpartien je nach Bekleidungsart tritt die Wirkung zeitverzögert ein, sofern die Setae direkt auf die Haut gelangen ist eine sofortige Wirkung spürbar. Sofern sie sich durch die Kleidung arbeiten müssen, ist diese zeitversetzt. Besonders betroffen sind Frauen mit langen Haaren im Nacken Bereich, Gärtnern ist auch riskant da beim Mähen die sich auf dem Boden befindliche Brennhaare stark verteilen.

Bei Auftreten von allergischen Symptomen sollte der behandelnde Arzt oder Hautarzt aufgesucht werden. Der Patient sollte dabei von sich aus auf den Kontakt mit den Raupenhaaren hinweisen. Bei starken Reaktionen sofort den Rettungsdienst alarmieren.

Risikogruppen

  • Anwohner betroffener Waldgebiete
  • Besitzer von Eichen in Gartenanlagen
  • Spielende Kinder in der Nähe belasteter Eichen, Umkreis 500 m
  • Waldarbeiter sowie Spaziergänger in befallenen Waldgebieten
  • Brennholzabnehmer (Eichenholz) auch wenn es über Jahre lag
  • Arbeitskräfte die in der Öffentlichkeit arbeiten
  • Gefahr von Magenproblemen sowie zusetzen der Atemwege bei Nutztieren.
  • Besucher von Freizeitanlagen (z. B. Sportplatz, Schwimmbad, Kinderspielplatz, Campinganlagen, Parkplätze) ein Absperren des befallenden Baumes schützt nicht.

Vorsichtsmaßnahmen

  • Gebiete in denen der Eichenprozessionsspinner auftritt grundsätzlich meiden
  • Gassigehen in Gebieten die vom Eichenprozessionsspinner befallen sind ist zu unterlassen
  • Raupen und Gespinste nicht berühren
  • Sofern sie ihr Haus betreten ihre Haut mit kaltem Wasser abspülen nicht Reiben, Kleidung ebenso draußen ausziehen in einen beutel verpacken und bei 60 °C waschen
  • Sofortiger Kleiderwechsel und Duschbad mit Haarreinigung nach Kontakt mit Raupenhaaren
  • Empfindliche Hautbereiche (z. B. Nacken, Hals, Unterarme) schützen
  • Arbeiten an Bäumen erst wieder aufnehmen, wenn keine Nester erkennbar sind
  • vor Baumarbeiten die Eiche auf Nester untersuchen
  • Bekämpfungsmaßnahmen sind Fachfirmen zu überlassen, Feuerwehren gelten bei der Bekämpfung nicht als Fachpersonal! (sofern nicht speziell geschult)